Gemeinsam für inklusive Bildung
Als Selbstvertretungsorganisation setzt sich die LAG Hessen "Gemeinsam leben– gemeinsam lernen" e.V. seit 26 Jahren für das Recht von Menschen mit Behinderungen ein, ein Leben in der Mitte der Gesellschaft führen zu können.
Eine der zentralen Voraussetzung für ein inklusives Leben ist die gemeinsame Schulbildung.
Die flächendeckende gemeinsame Erziehung im Kindergarten bildet ein gutes Fundament, auf dem Hessen aufbauen kann. Mit dem Schuleintritt für Kinder mit Behinderungen beginnt meist jedoch der Eintritt in eine Parallelwelt.
Hessen hat sich der grundlegenden Wertentscheidung der UN-Behindertenrechtskonvention für inklusive Bildung angeschlossen, und die gemeinsame Beschulung als Regelform in dem neuen Hessischen Schulgesetz verankert. Diesem selbst auferlegten Auftrag kommt das Land jedoch nicht nach. Unter anderem werden die zur Umsetzung notwendigen Lehrerstellen an den allgemeinen Schulen nicht zur Verfügung gestellt. Somit wird nur für 16 Prozent aller Kinder mit Behinderungen in Hessen ihr Recht auf inklusive Bildung auch Realität.
Der Aufbau eines inklusiven Schulsystems bedeutet u.a., das sehr teure Parallelsystem der Förderschule abzubauen, die Umverteilung der pädagogischen Ressourcen als Grundausstattung an die allgemeinen Schulen, eine veränderte Lehrer Aus- und Weiterbildung sowie unabhängige Beratung für Familien.
Gemeinsam mit anderen Selbstvertretungsorganisationen wie dem „Hessen Forum Partizipation“ und der "Gruppe Inklusion Beobachtung (GIB)" werden wir genau beobachten, wie Hessen seiner Verpflichtung nachkommt, das Recht auf Inklusive Bildung auch Realität werden zu lassen.
Eva Wingerter und Sibylle Hausmanns | LAG Hessen "Gemeinsam leben – gemeinsam lernen"